Sunday, 12 January 2020
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Während jeder Session versuche ich, mindestens einmal im Parlament zu sein. Dies war auch während der vergangenen Wintersession der eidgenössischen Räte der Fall. Denn es ist wie früher an der Uni: Gleich am Anfang des Semesters werden die Karten neu gemischt (Mein Blogeintrag zum Thema «Wer wird er Medienstar im neuen Parlament?» finden Sie hier). Dabei wurde mir einmal mehr bewusst: Die meisten Lobbyisten und Public-Affairs Mitarbeiter verbringen zu viel Zeit mit dem Versuch, Entscheide zu beeinflussen, welche wir eigentlich nur marginal beeinflussen können. Stattdessen sollten wir mehr Aufmerksamkeit darin investieren, für eine Firma oder einen Interessenverband das Beste aus einer gegebenen Situation zu machen. Dabei ist nach den letzten Wahlen klar, dass sich das Lobbying den neuen Gegebenheiten anpassen muss. Das Parlament ist jünger, weiblicher und grüner geworden. «There’s a new sheriff in town», sagt man in den USA. Alte Seilschaften und Parlamentarieranlässe genügen nicht mehr. Die neu gewählten National- und Ständeräte machen sich darüber gar lustig. Politik ist das Beziehungsgeschäft. Ein seriöses Lobbying muss also mit einem ernst gemeinten Interesse am neuen Sheriff beginnen.