Sunday, 24 September 2023
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Im momentanen Wahlkampf wird oft über die “explodierenden” Krankenkassenprämien gesprochen. Zahlreiche Sendungen und Interviews werden dem Thema gewidmet. Nur, weder die Gesundheitskosten noch die Krankenkassenprämien explodieren. Sie steigen, so wie die Kosten von praktisch allen anderen Dingen auch. Selbst wenn die Krankenkassenprämien jedes Jahr um 8% steigen würden, bräuchte es fast ein Jahrzehnt für eine Verdoppelung.
«La politique c’est la maitrise des mots », sagt man auf Französisch.
Das Narrativ ist trotzdem sehr stark, weil sich die steigenden Prämien notabene im Mittelstand wie eine Explosion anfühlen. Das hat aber vor allem mit der Art und Weise der Finanzierung zu tun. Wenn wir die Armee, Bildung, die Landwirtschaft oder die neue sechsspurige A1 über eine Kopfprämie finanzieren würden, hätten wir auch den Eindruck, die Kosten würden explodieren.
Keines der Massnahmenpakete unserer Politiker hat in der Vergangenheit am Kostenanstieg im Gesundheitswesen etwas geändert. Das ist auch logisch, da wir uns in einem klassischen Zielkonflikt befinden. Wir wollen im weltweiten Vergleich höchste Qualität, für alle, jederzeit, kantonal organisiert, Finanzierung über die Kopfprämie, betriebswirtschaftliche Elemente wie Gewinn & Wettbewerb und gleichzeitig Kosten sparen. Das ist ein offensichtlicher Zielkonflikt. Mindestens zwei Ziele müssten aufgegeben werden und welche das sind, darüber herrscht keine Einigkeit.
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