Tuesday, 07 January 2020
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Es wird momentan oft vom Ende der grossen Volksparteien geschrieben. Tatsächlich ist beispielsweise die deutsche SPD in einer himmeltraurigen Verfassung. Und auch in Frankreich sind die traditionellen Volksparteien praktisch kollabiert.
Es gibt aber auch andere Beispiele. Die österreichische OEVP zum Beispiel erzielt hervorragende Ergebnisse. In Spanien ist die Regierungsbildung zwar seit Jahren etwas schwierig. Und trotzdem sind die beiden traditionellen Parteien PP und PSOE dabei aber federführend.
Was wir momentan beobachten ist nicht das Ende der Volksparteien. Diese müssen sich aber schneller und praktisch konstant neu erfinden. Heute gewinnt man nicht mehr Wahlen und kann dann “in Ruhe” vier Jahre arbeiten. Man muss täglich seine Unterstützung gewinnen. Ergo müssen die Volksparteien den Wählerinnen Wählern besser zuhören und schneller lernen. Sie müssen Themen bearbeiten und Lösungen für die Alltagssorgen der Menschen präsentieren und umsetzen. Abstrakte, theoretische Debatten und plumpe Propaganda interessieren weniger.
Schliesslich ist auch das Führungspersonal entscheidend. Themen und Köpfe gehen in der Kommunikation Hand in Hand. Es braucht etwas Zeit und auch die Bereitschaft, dieses Personal aufzubauen. Die öffentliche Meinung ist volatiler geworden. Eine Partei kann schnell viele Wähleranteile verlieren. Es kann aber auch schneller wieder bergauf gehen.