Wednesday, 25 December 2019
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Die Ära Rösti geht für die SVP also bald zu Ende. Nach einer Wahlschlappe kommt parteiintern häufig der Ruf nach einer Veränderung auf. Man kann Rösti allenfalls vorwerfen, zu wenig Impulse ausgelöst zu haben. Grosse strategische oder handwerkliche Fehler sehe ich aber nicht. Der neue Parteipräsident muss telegen, dossiersicher und kämpferisch sein. Er sollte die verschiedenen Strömungen der Partei auch einigermassen elegant integrieren können.
Das wahre Problem der SVP ist aber ein anderes: Die Nachfolge von Christoph Blocher. Ob man ihn nun mag oder nicht, Blocher hat die SVP zu derjenigen Partei gemacht, die sie heute ist. Er ist ein für die Schweiz herausragendes politisches Talent und hat die SVP während Jahrzehnten geprägt und ihr ein Gesicht gegeben. Ein Mix aus sicherem Gespür für politische Themen, rhetorischen Fähigkeiten, Finanzkraft und unermüdlichem Einsatz waren entscheidend. Und die Nachfolge nach so einer starken Führungsfigur ist bei jeder Partei immer eine Herausforderung. Es kommt der Punkt, wo es nicht mehr mit – aber während einer gewissen Zeit eben auch nicht ohne – diese(r) Führungsfigur geht. An diesem Knochen wird auch der nächste SVP-Präsident noch eine Weile nagen.