Sunday, 17 November 2019
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Gestern fanden spannende 2. Wahlgänge für den Ständerat statt. «Grüne Welle gestoppt», titelte der Bund nicht zu Unrecht. In St. Gallen wurden die beiden bisherigen Ständeräte Benedikt Würth und Paul Rechsteiner im Amt bestätigt. Die Herausforderung kam sowieso nicht von Grünen, sondern von der SVP – und blieb chancenlos. Im Kanton Bern kehrt die SVP wieder in den Ständerat zurück. Die Wahl von Werner Salzmann ist also eigentlich die Wiederherstellung traditioneller Verhältnisse. Der erste Platz errang aber Hans Stöckli (SP), was im doch bürgerlichen Kanton Bern eine beachtliche Leistung ist! Regula Rytz von den Grünen machte ein äusserst respektables Resultat, blieb aber mehr als 13’000 Stimmen hinter Salzmann. Im Kanton Zürich setzte sich Ruedi Noser von der FDP problemlos durch. Die Grüne Herausforderin Marionna Schlatter zeigte sich enttäuscht. Dazu gibt es meiner Meinung nach wenig Grund. Die Ausgangslage war für die Grüne nicht einfach: Der Kanton Zürich ist zwar heute weniger bürgerlich als noch vor zehn Jahren, aber trotzdem nach wie vor in der Tendenz ein bürgerlicher Kanton. Die rot-grüne Seite hatte mit der Wahl von Daniel Jositsch bereits einen Ständerat im trockenen. Und zudem ist Ruedi Noser gut «eingemittet» und für die Linke kein Feindbild, gegen das man mobilisieren könnte. Ein Schlüssel für den Erfolg von Ruedi Noser war aber sicher auch der Rückzug des SVP-Kandidaten Roger Köppel. Ein Rennen mit drei Kandidaten wäre wahrscheinlich knapper ausgefallen. Meine Einschätzung zum zweiten Wahlgang in Zürich auch im Artikel auf 20 Minuten.